Dienstag, 17. Juli 2007

DIPL.07: Sonia Huber

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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sonia Huber
Ästhetische Erziehung
hubersonia(at)hotmail.com


Titel der schriftlichen Diplomarbeit: Interkulturelles Lernen durch den Gestaltungsunterricht
Mentor: Dr. Leza M. Uffer

Titel der praktischen Diplomarbeit: Selbstportraits
Mentoren: Benno Zehnder und Lukas Hirschi


Ich blicke in den Spiegel. Ertaste mich malend, betrachte und ergründe – bespiegle mich selbst. Befrage mich hierbei, muss mich aushalten, mich lieben, mich hassen.
Im Prozess des Malens sammle ich Eindrücke, Stimmungen und Facetten, fange sie ein, interpretiere sie, banne sie auf die Leinwand und halte sie so fest. Ich nehme die Stelle des Subjekts und des Objekts zugleich ein. Der starre Blick des konzentrierten Beobachtens, in sich ruhend, ich mit mir allein. Mein Blick richtet sich auf den Betrachter, der, im Moment da er diesen erwidert, den Standpunkt und die Funktion des Spiegels einnimmt. Ich konfrontiere den Betrachter mit mir. Ich blicke ihm in die Augen. das Selbstportrait wird zu einer Membran, die den Austausch zwischen mir und dem Betrachtenden ermöglicht.
Beim Malen mache ich mir den Zufall zu nutzen, lasse mich überraschen, verführen, leiten und fehlleiten. Ich muss die Entscheidung fällen, wann ich aufhöre – bin ich das, erkenne ich mich? Muss es ertragen, wenn ich diesen Punkt überschritten habe und alles wieder zerstöre. In diesem Prozess suche ich unnachgiebig immer wieder nach neuen Aspekten, versuche eine neue Sicht auf mich selbst einzunehmen. Möchte mich nicht mit blosser Ähnlichkeit zufrieden geben, möchte über das Abbildende hinausgehen, die physische wie auch die psychische Ebene miteinbeziehen. Und jedes Mal inszeniere ich mich von neuem, bin mir im Moment des Malens, des Beobachtens bewusst, dass ich beobachtet werde. Wie nahe komme ich an mich heran? Eine Auseinandersetzung und ein Prozess, der fortwährt und nachklingt.